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Entlastung jetzt! Eine Forderung zum Weltfrauentag

1.4.2020

Bregenz

Entlastung JETZT! Traurige Bilanz zum Weltfrauentag nach zwei Jahren Pandemie

Seit zwei Jahren ist klar: Die Krise trifft den weiblichen Teil der Bevölkerung besonders hart. Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern werden auf eklatante Art und Weise spürbar. Mädchen- und frauenspezifische Einrichtungen in Vorarlberg ziehen anlässlich des Weltfrauentags am 8. März Zwischenbilanz: Seit Pandemiebeginn hat sich strukturell nichts verändert, die Politik hat nur unzureichend reagiert.

„Mehr Stress, mehr Arbeit, mehr Belastung, mehr Druck.“[1] – So lassen sich die letzten zwei Jahre für Frauen* zusammenfassen, das sehen Einrichtungen wie der Verein Amazone, das Frauenmuseum Hittisau und das femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg in ihrer Arbeit Tag für Tag. Homeoffice, Homeschooling, Sorgearbeit privat und beruflich, mehr Familienarbeit und Hausarbeit. Seit Anfang der Pandemie ist klar, dass die MEHR-Arbeit vor allem von Frauen* getragen wird. Gleichzeitig sind sie in besonderem Maße von Jobverlust und Kurzarbeit betroffen.

„In Situationen von Krisen ist schnelle und unbürokratische Hilfe gefragt – da kann sich die Gesellschaft auf die Frauen* verlassen, die Aufgaben schnell und häufig kostenlos übernehmen. Das hat – nicht erst seit Corona – System,“ meint Sarah Bard, Geschäftsführerin im femail. Frauen* sind die Leistungsträgerinnen* dieser Krise und werden dafür nicht entsprechend entlohnt, sondern ausgebeutet. Sie sind in besonderem Maße belastet und werden weder entschädigt noch unterstützt.

Obwohl die Pandemie mehr als deutlich gemacht hat, dass es akuten Handlungsbedarf bei der Care-Arbeit, am Arbeitsmarkt und bei Unterstützungsleistungen gibt, ist – bis auf ein bisschen Applaus – auch zwei Jahre später nichts passiert. Die Politik hat weder Programme noch Mittel für eine nachhaltige und strukturelle Veränderung dieser Situation bereitgestellt.

Was es braucht – und zwar ganz dringend? Das haben unzählige Expert*innen aus unterschiedlichen Feldern sehr klar dargelegt und das entspricht auch der Erfahrung vieler in Österreich tätiger mädchen- und frauenspezifischer Organisationen: Investitionen im Gesundheitssektor und in der Bildung, Pflegereform, Ausbau der Kinderbetreuung, Unterstützungsangebote für psychisch Belastete – insbesondere auch Kinder und Jugendliche, umfassenden Gewaltschutz, höhere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen in systemrelevanten Bereichen, Unterstützung für Alleinerziehende, gendersensible Entscheidungen in allen Politikfeldern.

„Gerade auch die Situationen von Mädchen* und jungen Frauen* müssen in den Blick genommen werden. Sie sind in besonderem Maße psychisch belastet, erleben enormen Leistungsdruck und haben Zukunftsängste,“ meint Angelika Atzinger, Geschäftsführerin im Verein Amazone. Hier braucht es eine Politik, die ihre Bedürfnisse ernst nimmt und in ihre Entscheidungen miteinbezieht.

Und auch angesichts des Krieges Russlands gegen die Ukraine ist auf die höchst prekäre Situation von Frauen* hinzuweisen. „Schwangere gebären in U-Bahn-Stationen, durch den Stress sind viele nicht mehr in der Lage zu stillen, es gibt kaum Babynahrung,“ berichtet Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin im Frauenmuseum Hittisau, vom Austausch mit dem ukrainischen Gender Museum.

Taten statt Worte – es ist höchste Zeit! Zum Internationalen Frauentag fordern Verein Amazone, Frauenmuseum Hittisau und femail, dass endlich gehandelt wird, die Politik Geld in die Hand nimmt, umfassende Maßnahmen umsetzt und dass Situationen von Frauen* in der Krisenbekämpfung besondere Berücksichtigung finden.

[1] Siehe dazu auch: Sarwat, Nadja: Die Pandemie als Belastungsprobe für Frauen. In Der Standard, 28.2.2022. Abrufbar unter: https://www.derstandard.at/story/2000133568595/die-pandemie-als-belastungsprobe-fuer-frauen

Die Aussendung findet ihr auch hier

Verein Amazone
Kirchstraße 39, 6900 Bregenz
+43 5574 45801
office@amazone.or.at
www.amazone.or.at

Frauenmuseum Hittisau
Platz 501, 6952 Hittisau
+43 5513 20735
kontakt@frauenmuseum.at
www.frauenmuseum.at

femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg
Marktgasse 6, 6800 Feldkirch
+43 5522 31002
info@femail.at
www.femail.at

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